Unsere Cashmere Kleidung
Kaschmirwolle besteht aus sehr weichen und feinen Fasern, die von der Kaschmirziege gewonnen werden. Produkte aus Kaschmir (Englisch/international auch Cashmere) sind sehr beliebt, vor allem Pullover, Mützen oder Schals. Kaschmir besitzt begehrte Eigenschaften, wie eine hervorragende Wärmedämmung, Feuchtigkeit wird sehr gut abgewiesen, die Faser ist schmutz- und geruchsabweisend und besitzt eine hohe Reißfestigkeit. Kaschmir zählt zu den weichsten Edelwollen. Die beste Qualität der Kaschmirwolle bestimmt sich aus Länge, Feinheit und Farbe der Kaschmirfaser.
Kaschmirwolle stammt von den gleichnamigen Kaschmirziegen, die zu den Hausziegen, speziell den Wollziegen gehören. Die Kaschmirziege ist nicht eine bestimmte Art, sondern ein Sammelbegriff für circa 20 Ziegenarten, die eine lange feine Unterwolle besitzen. Kaschmirziegen kommen in den Farben Weiß, Grau, Braun oder Schwarz und mehrfarbig vor.
Ursprüngliches Verbreitungsgebiet dieser Ziegenart sind die Hochlandgebiete in Tibet bis Kirgistan. Diese Ziegenart lebt auch auf Höhen über 1500 Meter und Steppengebieten und ertragen Trockenheit und extreme Kälte. Aus diesem Grund sind diese Ziegen äußerst robust.
Dies mag Grund für das warme Fell sein, das die Ziegen gut vor den kalten Temperaturen schützt. Die Fasern sind sehr anpassungsfähig, können einfach zu feinem oder dickem Garn und leichten bis schweren Stoffen weiter verarbeitet werden. Sie sind feiner als die feinste Schafwolle.
Jede Ziege liefert jährlich nur etwa 150 bis 200 Gramm dieser Wolle. Das Haar wird gewaschen und versponnen. Letztlich ist für einen reinen Kaschmirpullover das ausgekämmte Unterfell von drei bis vier Ziegen nötig.
In ihrer Heimat soll Kaschmirwolle seit ungefähr 1000 v. Chr. verarbeitet worden sein. Selbstverständlich gelangte Kaschmirprodukte auf Handelsrouten nach Europa und wurde auch hier zu einem geschätzten Luxusgegenstand.
Kaschmirschals wurden in Europa um 1800 bekannt und wurden als Luxusprodukt und Statussymbol zu einem Bestandteil der Damengarderobe des 19. Jahrhunderts. Da Kaschmir und dementsprechend kostbar war, war er nur den Wohlhabenden gegönnt. Neben wertvollen Original-Kaschmirs kamen jedoch auch schon damals preiswertere Kopien auf den Markt.
Nach Brehms Tierleben von 1883 soll „der französische Arzt Bernier unter Begleitung des Grossmoglus Muhammad Aurangzeb Alamgir im Jahr 1664 wegen der Kaschmirwolle nach Tibet gereist sein. Hier fanden sie Ziegen, die eine feine Wolle liefern, wie sie die Weber in Kaschmir benötigten. In Kaschmir sollen danach 40.000 Webereien bestanden haben. Ein damals wichtiger Industriezweig. als aber das Land unter die Afganen kam, sank dieser gewichtige Erwerbszweig so sehr herab, daß von den sechszigtausend Menschen, denen die Weberei ihren Lebensunterhalt verschaffte, tausende aus Mangel an Arbeit zum Auswandern gezwungen wurden. Noch jetzt hat sich die Weberei nicht wieder erholen können, weil ungeeignete Gesetze den freien Handel mit der Wolle hindern und Zölle aller Art den Verkehr lähmen.“
Nach Brehms dachte man Anfang des 19. Jahrhundert in Europa „darüber nach an diesem profitablem Geschäft teilzuhaben und Kaschmirziege in Europa einzubürgern. Ternaux, welcher die Shawlwebereien in Frankreich einführte, kam auf den Gedanken, sich Kaschmirziegen zu verschaffen, und der berühmte Jaubert bot ihm seine Dienste zur Erreichung des Zweckes an. Im Jahre 1818 schiffte sich letzterer nach Odessa ein, erfuhr hier, daß die Nomadenstämme in den Steppen zwischen Astrachan und Orenburg Kaschmirziegen hielten, reiste zu diesen Leuten, überzeugte sich durch genaue Untersuchung des Flaums von der Echtheit der Thiere und kaufte dreizehnhundert Stück von ihnen an. Diese Herde brachte er nach Kaffa in der Krim, schiffte sich mit ihr ein und landete im April 1819 zu Marseille. Aber nur ihrer vierhundert Stück hatten die lange, beschwerliche Seereise ausgehalten, und diese waren so angegriffen, daß man wenig Hoffnung hatte, Nachzucht von ihnen zu erhalten. Namentlich die Böcke hatten sehr gelitten. Glücklicherweise sandten fast zu gleicher Zeit die französischen Naturforscher Diard und Duvaucel einen kräftigen Bock der Kaschmirziege, welchen sie in Indien zum Geschenk erhalten hatten, an den Thiergarten in Paris. Er wurde der Stammvater aller Kaschmirziegen, welche gegenwärtig in Frankreich leben und dem Lande funfzehn bis zwanzig Millionen Franken einbringen. Von Frankreich aus kam die Kaschmirziege auch nach Oesterreich und Würtemberg; doch erhielt sich hier die Nachzucht leider nicht.“
(Brehms Thierleben. Allgemeine Kunde des Thierreichs, Dritter Band, Erste Abtheilung: Säugethiere, Zweiter Band: Raubthiere, Kerfjäger, Nager, Zahnarme, Beutel- und Gabelthiere. Leipzig: Verlag des Bibliographischen Instituts, 1883., S. 326-327)
Eine schöne Geschichte ist, dass 1860 Napoleon III seiner Gattin Eugenie 17 Schals, geschenkt haben soll. Kaiserin Eugenie soll geschwärmt haben, sie seien so weich und dünn, dass sie diese durch ihren Ehering gleiten lassen könne. Seitdem sollen die edlen Schals der Kaiserin als „Ring Schal“salonfähig geworden sein und jeder wollte einen besitzen. (https://www.gobicashmere.com/blogs/news/der-konig-der-faser-gobi-cashmere)